Der Schlüssel zu The Work (nach Byron Katie)

 

Untersuche jetzt jede Feststellung, die du aufgeschrieben hast, indem du die nachfolgenden Fragen und die Umkehrung anwendest. Diese Arbeit ist eine Meditation. Lies jede einzelne Behauptung von der Vorderseite und bearbeite sie nacheinander mit allen Fragen. Erlaube den Antworten, aus deinem Innern aufzusteigen. (Mit Nr. 6 beschäftigen wir uns später.)

 

Die Fragen

 

                               1)      Ist das wahr? (Wie ist die Wirklichkeit?)

                                         In wessen Macht steht das? Zu wessen Verantwortungsbereich gehört das?

 

                               2)      Kannst du wirklich wissen, dass dein Glaubenssatz wahr ist?

                                         Auf lange Sicht?

                                         Kannst du wissen, dass es besser für dich wäre, wenn die Realität so wäre, wie du es dir vorstellst? Auf lange Sicht?

                                         Kannst du wissen, dass es für Andere besser wäre, wenn die Realität anders wäre?

 

                               3)      Wie reagierst du, was geht in dir vor, wenn du diesen Gedanken denkst?

                                         Wie behandelst du dich selbst? Wie fühlt sich das an?

                                         Wie behandelst du Andere? Wie fühlt sich das an?

a) Kannst du einen friedvollen Grund sehen, an diesem Gedanken festzuhalten, einen Grund, der keinen Stress verursacht?

                                                                                b) Kannst du einen Grund sehen, diesen Gedanken loszulassen?

                                                                                (Bitte versuche aber nicht, ihn loszulassen.)

 

                               4)      Wer oder wie wärst du ohne diesen Gedanken?

                                         Wie würdest du dich dann fühlen? Fühle es jetzt!

 

                               5)      Finde die Umkehrung(en).

 

Beispiel: Was sie tun oder nicht tun sollten (etc.): “Paul sollte mich verstehen.”

1) Ist es wahr, dass er mich verstehen sollte? (Werde still. Lass die Antwort aus deinem Innern kommen.)

2) Kann ich wirklich wissen, dass das wahr ist? Wie sieht die Wirklichkeit aus? Versteht er mich? Kann ich wirklich wissen, was das Beste für ihn oder mich ist? Und auf lange Sicht? Kann ich es auf lange Sicht wissen?

3) Wie verhalte ich mich, wenn ich diesen Gedanken denke? Wie wirkt es sich aus? (Mache eine Liste.) Wenn ich denke, dass Paul mich verstehen sollte, werde ich ärgerlich und verspannt; ich beginne zu weinen. Wie behandle ich mich selbst? Ich fühle mich schlecht, hasse mich. Wie behandle ich Paul? Ich hasse ihn, werfe ihm abschätzige Blicke zu, ich versuche, ihn zu verändern, ich rede nicht mehr mit ihm. (Stell dir Paul vor, während du so reagierst: Was siehst du?) Kann ich einen Grund sehen, diesen Gedanken loszulassen? (Bitte versuche nicht, ihn loszulassen.) Kann ich einen Grund finden, an diesem Gedanken festzuhalten, der keinen Stress verursacht? (Werde still, während deine eigene Weisheit sich dir zeigt.)

4) Wie wäre meine Situation oder wer wäre ich ohne diesen Gedanken? (Sieh dich in der Gegenwart des vermeintlichen Feindes, der dich verstehen sollte. Jetzt stell dir vor, wie du diesen Menschen ansiehst – nur für einen Moment – ohne den Gedanken “Er sollte mich verstehen”. Beobachte. Was siehst du?) Solange ich diesen Menschen nicht als meinen Freund ansehen kann, auch wenn er mich nicht zu verstehen scheint, ist meine “Arbeit” noch nicht beendet.

 

Die Umkehrung(en)

Beispiel: “Paul sollte mich verstehen.” wird zu “Ich sollte mich verstehen.” und “Ich sollte Paul verstehen.”

Ich mag Paul nicht, wenn er unfreundlich zu mir ist” wird zu “Ich mag mich nicht, wenn ich unfreundlich zu mir bin” und “Ich mag mich nicht, wenn ich unfreundlich zu Paul bin”.

“Ich will, dass er aufhört, rumzuschreien wird zu “Ich will, dass ich aufhöre, rumzuschreien”. (Schreie ich manchmal in Gedanken?) “Er ist nicht liebevoll” wird zu “Ich bin nicht liebevoll zu mir” und “Ich bin nicht liebevoll zu ihm”.

Manchmal gibt es mehrere Umkehrungen, jede einzelne genauso wahr oder wahrer als das, was du geschrieben hast. Berichtige nun dein Urteil über dich, und berichtige dein Urteil über den, den du beschuldigt hast und versuchtest zu ändern. Tue dies für deinen eigenen inneren Frieden. Merke, wie du jedesmal ärgerlich oder gestresst wirst, wenn du willst, dass andere das tun, was du für das Beste hältst. Freu dich drauf! Freu dich auf die Umkehrungen, sie sind stets dein Rezept fürs Glücklichsein!

 

Die Nummer Sechs

Die Umkehrung für Statement Nr. 6 lautet “Ich bin bereit, wiederzuerleben ...” und dann “Ich freue mich darauf wiederzuerleben ...”

Beispiel: “Ich will nie wieder einen Streit mit Paul erleben.” wird umgekehrt in “Ich bin bereit, wieder einen Streit mit Paul zu erleben.” und “Ich freue mich darauf, wieder einen Streit mit Paul zu erleben.” Füge evtl. an: “... und wenn auch nur in Gedanken” und/oder “... weil ich dann The Work wieder machen kann”.

Jedesmal, wenn du denkst, du willst nie wieder Streit erleben, sei bereit und freu dich drauf. Bei Nr. 6 geht es darum, das gesamte Denken und alles Leben zu umarmen. Wenn diese Sache wieder geschieht, oder du nur daran denkst, halte inne, geh sanft mit dir um und mache dann wieder The Work. Bevor nicht aller Hass aufgelöst ist, ist deine Arbeit nicht getan.

 

In unserer Macht stehen nur unser Denken, unser Fühlen und unser Handeln.

(Wieviele Male in jeder Minute verlässt du dich selbst und begibst dich in den Machtbereich von Anderen?)